Nullsatz zu tagesspiegel.de
DWDL.de - das www.medienmagazin.de schreibt über den Relaunch von tagesspiegel.de - und zitiert:
„'Das Internet ist global und kennt keine Landesgrenzen. Deswegen haben wir uns für ein Newsdesign entschieden, das auch über Deutschland hinaus verstanden wird', so Lindermann.“ David Lindermann, so DWDL, ist Professor für Grafik und Interactive Design (Wo? Egal!) – und betreue den Relaunch graphisch.
Mir erschließt sich nicht, in welchem Elfenbeinturm es so zugig sein kann, dass man solche Sätze sagt. Und welche PR-Abteilung die dann auch noch absegnet.
Ist ja schön, dass das Design global verstanden werden soll. Aber der Inhalt bleibt doch weiterhin deutsch – oder erzählt der Tagesspiegel seine News künftig mit Piktogrammen? Falls nicht, bleibt auch die neue tagesspiegel.de ein höchst lokales Seitchen. Weltweit abrufbar zwar, aber nicht weltweit lesbar. Da ist es hervorragend, dass die riesigen Horden fremdsprachiger tagesspiegel.de-Nutzer künftig wenigstens das Design verstehen. Hurra!
2Kommentar(e):
es stände dem tagesspiegel.de nicht schlecht, etwas amerikanischer daherzukommen,wie z.b.die new york times. diese arbeitet ja auch mit serifen und mehreren spalten. david linderman ist halt ein top-designer mit us-hintergrund. vielleicht will er ja den markt einfach nur aufmöbeln. ausserdem kenne ich viele designer, die sich als visuelle übersetzer verstehen. dass der tagesspiegel.de nicht zweisprachig daherkommen wird, kann man sich doch wohl denken. lieber nen bisschen elfenbeinturm, als das langweilige design der übrigen nachrichtensites. mal sehen, ob der tagesspiegel das versprechen halten kann.
Die Berliner Zeitung ist ja etwa (zumindest für micht) äquivalent bis besser als der Tagesspiegel, auch an deren Website könnte sich der Tagesspiegel ein Beispiel nehmen. Zwar noch nicht ideal, besser als tagesspiegel.de aber allemal.
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