.:nochnBlog:. Was mit Medien | Journalismus | Internet

Always remember that you are absolutely unique - just like everyone else.
Passend zu diesem ~Motto~ gibt es hier nochnBlog (ugs. für ~noch ein Blog~) von Christoph Maier.

Die Suche findet Beitraege in Journalistenblogs und artverwandten Seiten zum generellen Thema „Journalismus on- & offline“.

26.1.10

heise.de: Guardian-Chef: Paid Content kann ins Abseits führen

Der Chefredakteur der britischen Tageszeitung The Guardian hat die Zeitungsbranche davor gewarnt, sich mit universellen Bezahlschranken für die Onlineangebote der Medien selbst zu schaden

Tja. Wenn's der vielbeachtete Guardian sagt... mag dann bitte mal jemand zuhören?

Posted via web from macomber's posterous

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24.9.09

Newspapers Must Be Allowed To Fail

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15.9.08

Große Bilder, nicht zum Klicken

Bilderserien, wie sie im heutigen deutschen Teil des Webs nicht zu sehen sind, zeigt der „Boston Globe“. Auf der Übersichtsseite zu „The Big Picture“ ein riesiges Bild je Thema. Maße: 990 auf 607 Pixel. Werbung passt da natürlich nicht drumrum.

Und je Thema gibt es weitere große Bilder, zum Beispiel „Hurricanes, as seen from orbit“ oder „London from above, at night“. Alles schön auf einer Seite, zum scrollen. Keine Klickorgie, eine Bildorgie. Alle groß, alle gut geschnitten, alle gut nachbearbeitet. Vor allem: Sachlich betextet. Die Bildunterschrift erklärt präzise, was zu sehen ist. Von Praktikanten? Mitnichten. Alan Taylor heißt der Autor, der gleich eine ganze „About“-Seite bekommt.

Da erklärt er, wo die Bilder herkommen, warum keine Exif-Daten mehr vorhanden sind - und bittet um Korrekturen: „If you find an inaccuracy or a typo, please let me know in the comments, thank you.“

Hier den RSS-Feed abonnieren.

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11.6.08

Suchspiel bei der Berliner Morgenpost

Ne, so wird das nichts. Trotz eines Blickes in die Hilfe der Berliner Morgenpost gelingt es mir nicht, ein Abo abzuschließen. Den in der Hilfe beschriebenen Punkt „Abo“ gibt es einfach nicht.

Recht hat der Verlag. Wieso auch sollte ich 2008 noch eine Zeitung online abonnieren? Besser, er hält mich gleich davon ab. Die Inhalte kann ich doch im Netz kostenlos lesen, im Printarchiv der Morgenpost. Das ist Dienst am Nicht-Leser.

Leider will ich dennoch ein Abo. Altes auf Papier. Muss wohl warten, bis wieder Zeitungsaboverticker an der Schönhauser Allee stehen. Und mir die Zeit dann nehmen, wenn der Verlag gerade wieder eine Marketingaktion durchführt und ihm hohe Vertriebskosten für das Abo entstehen. Danke auch. Zeitungsleser wie ich sind ja hoffnungslos von gestern und duldsam. Ist nicht der häufigste Abbestellgrund das Ableben des Abonnenten?

Zweitzeitung 2008?


Noch ist es bei mir noch nicht so weit. Ich fühle mich so lebendig, dass mir ein Tageszeitungsabo nicht reicht. Ich brauche eine Zweitzeitung neben meiner Süddeutschen. Eine Zweitzeitung 2008. Kommt mir auch absurd vor.

Die Berliner Zeitung hat es mir nicht so schwer gemacht. Sie hatte im richtigen Moment einen alten, flunkernden Vertriebler vor einem Einkaufszentrum postiert, aber online hätte ich hier sofort abschließen können. Die Zeitung, kann ich jetzt nach zwei Monaten sagen, ist als Lokalblatt mit Veranstaltungstipps und Service ganz brauchbar.

Will ich auf Papier und in der U-Bahn


Und der Rest? Keine Ahnung. Mehr als die Veranstaltungstipps und den Service habe ich nicht gelesen, morgens in der U-Bahn. Genau für diesen Zweck brauche ich eine Zeitung aus Berlin. Lokales lesen im Nahverkehr. Da fehlt mir das passende papierlose Angebot noch. Nächster Versuch wieder mit Papier: Der Tagesspiegel, den kann man wenigstens online bestellen.

Und wenn das Abo durch ist, lass ich das Lokalzeitungslesen vielleicht ganz. Auf's Jahr gerechnet ist eine Zeitung auch nicht billiger als ein modernes Eletronikgadget, mit dem ich die Lokaltipps meines Lokalblattes in der U-Bahn abrufen kann. Tschüss, Lokalzeitung.

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12.3.08

Im Westen was Neues

Oh, der Sündenfall ist offiziell verkündet: Das Portal derwesten.de der WAZ-Mediengruppe erhält Videos vom Westdeutschen Rundfunk (dwdl.de, heise.de).

Bitte stellen Sie das Lesen des Beitrags ab hier ein. Executive Summary: Grml.

Auch wenn Frau Borchert was anderes erklärt, das dürfte der Videoproduktion von derwesten einen erheblich schaden. Wieso sollte das Portal künftig noch groß in eigene Videos investieren, wenn es Premiumqualität vom Staatsmonopolisten (angreifbares Synonym für WDR) bekommt? Das ist durchaus schade, denn mit derartigen Kooperationen wird verhindert, dass ein Markt für Videoproduzenten abseits der TV-Anstalten entsteht.

Die gebührenfinanzierten Gebietsmonopolisten (angreifbares Synonym für WDR etc.) sichern ihrem administrativen Overhead, ihren fragwürdigen Nebenaktivitäten und ihren Politik-Mauscheleien das Auskommen auch in Zukunft. Das Vehikel: Erstmal die Zeitungen beharken und ihr Recht zur Verbreitung von Video in Frage stellen, dann als Danaergeschenk die eigenen Videos rüberreichen.

Geschenk isses nicht? Nei-hein, natürlich nicht, schließlich werden ja Lizenzkosten gezahlt. Von einem privaten Unternehmen, das im Web auf Werberlöse zur Finanzierung angewiesen ist. Das Unternehmen darf diese lizenzierten Inhalte aber nur in werbefreier Umgebung präsentieren.

Ich versteh ja nicht viel, wahrscheinlich liegt es genau daran, dass sich mir die Glorie dieses Vorhabens nicht direkt offenbart. Deshalb an dieser Stelle nur ein ungezogenes „Hä? Woll'n die uns verarschen?“. Der Kniff sorgt jedenfalls dafür, dass Dritte schön aus dem Deal ausgesperrt werden.

Zum Beispiel all die Menschen in Nordrhein-Westfalen, die durch ihre Rundfunksteuer GEZ-Gebühren all das schon finanziert haben, was der WDR jetzt generös weiterlizenziert. Viele von denen haben nämlich auch sowas wie die WAZ – nein, keine Druckmaschinen, sondern 'ne Homepage. Die hätten sicher auch gerne Videos. Is' aber nicht. Die sind und bleiben ja nur Zahlvieh Rezipienten.

Mich ärgert, dass sich hier zwei Monopolisten zu Lasten Dritter, Vierter, Fünfter... zusammentun.

(Disclaimer: Ich bin käuflich, derzeit verdiene ich mein Geld -grob verkürzt- beim privat finanzierten Rundfunk. Einer meiner Vertragsklauseln natürlich: Pro Quartal über GEZ aufregen. Und würde ich mir vermutlich nicht zuallererst im eigenen Haus eine blutige Nase holen, ich würde ja rein aus Spaß am Lerneffekt mal fragen, ob wir nicht auch ein paar öffentlich-rechtliche Inhalte für mediencenter.n24.de lizenzieren können und wie da die Modalitäten so sind.

So, und erst jetzt lese ich, was andere dazu geschrieben haben. Erste Adresse mittlerweile: blog-cj.de)

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14.4.07

Internet und Lokalzeitung - passt wie Faust und Magen.

Großartig. Bei jedem meiner selten gewordenen Blicke in den Zollern-Alb-Kurier tut sich ein Abgrund auf. Diesmal: Die Selbstentblößung der Leserbrief-Zentralredaktion der Südwest-Presse aus Ulm. Die liefert den Mantel zu.


Liebe Leser,

heute muss ich ihnen eine peinliche Geschichte erzählen. Eins vorweg: Bisher habe ich mich über Ihre Mails immer sehr gefreut. Da konnte ich nämlich den Tag im Halbschlaf auf der Gästetoilette verbringen. Kurz vor Redaktionsschluss der Leserbriefseite musste ich nur hektisch zu Computer wuseln und soviel Text aus den vielen, vielen Mails in das Redaktionssystem kopieren bis die ganze Seite voll war - und ab ging's nach Hause, zum Schlafen.

Aber die Technik, ich sag's Ihnen, hat Tücken! Sie ist böse! Besser, Sie schicken in Zukunft nur noch Briefe oder Rauchzeichen. Ich bin nämlich nicht gemacht für diese moderne Welt. Aus Versehen habe ich an die 200 Lesermails vernichtet. Ups, 'tschuldigung. Was für eine blöde Technik lässt einen denn sowas überhaupt machen? Ts.

Und da wir alle im Verlag so katastrophal 1997 sind, konnte auch keiner die Mails mehr herstellen. Backup? Sowas kennen doch unsere zu Computertechnikern umgeschulte Setzer nicht - futsch ist futsch. Aber Schuld ist natürlich –wie schon gesagt– die blöde Technik. Auch daran, dass wir jetzt voll dumm dastehen tun.

Bleiben sie uns gewogen,
Ihr Internet-Laie aus der Leserbrief-Redaktion.


Gibt's nicht? Aber sicher doch. Hier der Orignal-Text aus der Heimatzeitung:








P.S.: „Darunter auch ein dutzend Leserbriefe, die noch nicht ausgedruckt waren“. Grundgütiger! Ausdrucke! Und der Autor ist so ver-leserbrieft, dass er trotz Bild und Namensnennung unter dem ersten Absatz seinen Text am Schluss ein zweites Mal mit Namen zeichnet.

Als Verleger würde mich die Wut packen: Wie kann es sein, dass sich einer meiner Angestellten selbst als Technik-Laie outet, wenn er doch so offensichtlich auf die Leser-Mails angewiesen ist?

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24.3.07

Wie die EnBW mich beleidigt

(Achtung: Dies ist ein unflätiger Post eines für dumm verkauften Menschen.)

Ich habe mich ja immer gefragt, was der Trigema-Affe macht, wenn er nicht gerade vor der Tagesschau auftritt und das Image von Trigema ruiniert.

Jetzt habe ich die Lösung: Er macht Werbung für EnBW. Diesmal aber eher hinter den Kulissen. Das Gesicht muss Jo Brauner dafür hergeben. Gute Idee, er hat eindeutig mehr sog. Credibility als ein Affe.


So sieht das ganze dann aus:





Drei Spalten in der Samstags-Süddeutschen (Ja, sie ist wieder da. Seit Montag.), 260 mm hoch, vier Farben. Preis laut Preisliste ca. 22.000 Euro (und das wird ja nicht die einzige Anzeige sein.).

Den Claim im Bild oben haben wir gesehen? Auch registriert, dass die Anzeige als E-Mail aufgemacht ist? Mit Von-. An- und Betreffzeile? Moderne Aufmachung also. Mails sind schick, Internet und modern irgendwie.

Nochmal ganz langsam für mich zum Mitdenken: Die EnBW bittet mich um eine Minute meiner Zeit. Sie will mir erklären, wie sie Millionen investieren will. OK, also los. Ich will's wissen.

Wo der Affe seine Finger drin hatte? Hier die Unverschämtheit im Detail:

Jo Brauner will mir was erzählen. Als buntes Filmchen. Klar, das ideale Erklärmedium für teure Investitionen.

Ab 26.03. mehrmals täglich im TV. Ab Montag also, heute ist aber Samstag. Wer erinnert sich in zwei Tagen noch an die Anzeige? Wer schaltet deshalb extra n-tv ein? Wieso steht da nicht die Ausstrahlungszeit für die wenigen, die extra einschalten würden? Ich glaube nicht, dass auch nur ein Mensch aufgrund dieser vagen Angaben im Altpapier von morgen extra n-tv anmacht.

Wie blöd muss man sein, um das Filmchen nicht in's Netz zu stellen? Gleich noch für ein paar Euro ein Special auf n-tv.de mitgekauft - dann ist es online. Oder auf die eigene Homepage stellen. Dort ist's auch nicht. In beiden Fällen hätte der Erfolg der Anzeigenkampagne gemessen werden können.

Aber halt, „natürlich“ ist der Spot nicht online. Die Kampagne beginnt ja erst am Montag.

Wie eingebildet ist EnBW? Glauben die ernsthaft, dass irgendjemand auf ihre Botschaft wartet? Ist das ein Produkt wie die Playstation3, um das man einen Buzz generieren kann? Darf man 2007 ernsthaft Kampagnen für schwer vermittelbare Inhalte mit Marketing-Nichtwissen aus der Schule machen, ein bisschen was von uraltem AIDA schwafeln (A wie Attention oder Anzeige) und dann Geld verbrennen?

Die Kernkraftfreunde aus Karlsruhe hatten meine ungeteilte Aufmerksamkeit am Samstag Nachmittag. Ich wollte mir Zeit nehmen. Sie haben mir die Zunge rausgestreckt und mich ausgelacht.

Der Pitch für die Kampagne fand wohl im Zoo von Karlsruhe statt. Und gewonnen hat am Ende der Marketing-Affe von Trigema aus Burladingen, der sich sicher freute, auch mal Print machen zu dürfen.

Ich für meine Teil werde den Spot bestimmt sehen. Wenn ich wieder arbeiten bin - und anderes zu tun habe, als den Ton einzuschalten, wenn der Spot auf n-tv läuft. Mir kann EnBW so nichts erklären.

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16.3.07

Tag 5: Meine Woche... emh?

War da was? Es gibt so viele interessante Podcasts, so viele Themen, mit denen ich meine Zeit unterwegs füllen kann. Nein, mir fehlt nicht viel. Vielleicht die FASZ und die Zeit am Donnerstag.

Und die Lokalnachrichten? Mh. Die sind doch auch online.

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12.3.07

Tag 1: Meine Woche ohne Süddeutsche

Eine Woche ohne Tageszeitung, ein Selbstversuch aus Zufall. Ich bin wirklich, wirklich erstaunt, was mir fehlt:

Erstmal gar nichts, das 'rausziehen der Süddeutschen aus dem Briefkasten, tägliches Ritualfragment seit Jahren, vermisse ich nicht.

Aber dann, beim Warten auf die U-Bahn fehlt's doch, das Zeitungsgefühl:

Geradezu wehmütig sah ich anderen zu, wie sie sich mit ihrer Zeitung sofort an den nächsten Mülleimer stellten. Diese morgendliche Ganz zum nächstgelegenen Dreckeimer, er fehlt. Der Blick auf das, was andere vor mir schon wegwarfen & was ich nun mit Prospekten zudeckte, er fehlt. Das Ingrimm, Prospekte, die mich in keinster Weise interessieren doch anfassen zu müssen - er fehlt.

Und ja, ganz besonders habe ich es vermisst, keine angeklebte Postkarte von der Zeitung reißen zu müssen. Ich kann mich an kein Produkt erinnern, das je damit beworben wurde - aber das Buchstabenrätsel vermisse ich das. Das entstand unweigerlich, egal wie zart ich zupfte - die Stelle, an der die Karte angeklebt war danach unleserlich.

Ob mir auch Information fehlt? Schwer zu sagen, wann und ob überhaupt der Hunger nach „Seite 3“, Prantl und der Medienseite einsetzt. Ist da eigentlich sonst noch was, was ich vermissen könnte? Die Zeitung hatte doch immer mehr als drei Seiten.

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27.2.07

Print? Machen wir nich' mehr.

Zeitung lebt? Jetzt bitte laut im Wald pfeifen, liebe Zeitungen - und am Besten ganz Laut auf eine spezielle Boulevard-Geschichte: Aufgrund des großen Medieninteresses haben die Hauptpersonen einer bundesweit beachteten Geschichte entschieden, via Pressemitteilung zu verbreiten:

Trommelwirbel hier embedden!

  • Wir stehen Print- und Radiosendern generell nicht mehr persönlich zur Verfügung.

Tusch.

Explizit erwähnt sind auch TV-Stationen. Ich zittere, als ich beim Lesen der Pressemitteilung an diesen Absatz komme. Glück gehabt: Die dürfen weiter gerne.

Welche sicherlich naiv-guten Gedanken stecken denn hinter einem solchen Entschluss? Wurde da jemand der Trubel zu viel - und hat dann schnell die Anzahl der Anfragen durchgezählt? Glaubt ernsthaft jemand, dass das die Zahl der Anfragen verringern wird? Die Freundlichkeit steigern? Das Verständnis mehren?

Liebe „Sächsische Zeitung“, verehrte „Dresdner Morgenpost“, „Bild Dresden“, das heißt dann wohl, dass ihr bald aus TV-Beiträgen abschreiben dürft, wenn ihr 'n Zitat haben wollt. Schön, eh, blöd.

Die Nachrichtenagenturen hingegen müssen erstmal rätseln, was mit ihnen ist: Vier stehen auf dem Verteiler, aber sie passen in keine der genannten Kategorien. (Was zum Denker hat der SID auf dem Verteiler verloren? Einen sportlichen Bezug kann ich beim irrsten Wollen nicht erkennen.)

Aber es leuchten von zwei Seiten zarte Hoffnungsschimmer:
  • Das Thema dürfte bald durch sein.
  • „Das Hinzuziehen eines professionellen Medienberaters wird geprüft.“

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25.2.07

Zeitungscartoon



Hier klicken, um ganzen Cartoon zu sehen.

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16.1.07

Was ist eine Welt-Premiere?


Sprechertext:
„Wenn sie wissen wollen, was auf der Welt passiert.
Wenn sie bei allem, was sie tun, genau hinschauen.
Wenn Informationen sie weiterbringen.
Dann ist es Zeit für die Welt-Premiere des...“
Für was wirbt ein TV-Spot, der so anfängt?

a) Ganz klar - ein neues, womöglich elektronisches Produkt der Zeitung „Die Welt“. Irgendwas, was mich immer informiert. Laufend.

b) Ein Auto.

Auflösung: Ja, es ist ein Auto. Die Welt-Premiere stellt ein Auto vor: Tataa, der neue Lexus.

Eine dieser Informationen, die mich nach Meinung der „Welt“ weiterbringt: „Mit dem Lexus LS 460 sind wir der Vision vom unfallfreien Fahren ein großes Stück näher gekommen.“ Sagt nicht irgendwer, sagt Frank Winter. Und der muss es wissen - er ist schließlich Direktor Lexus Deutschland.

Der Zusammenhang zwischen Einleitung und vorgestelltem Produkt ist besteht nur über einen sehr, sehr weiten Bogen. Da mögen die Marketingexperten von Welt und Lexus feste an den beiden Enden des Bogens ziehen, hier schließt sich kein Informations-Kreis, der Bogen bleibt schlicht überspannt.

Zudem schränkt der Name der glorreichen Idee den Kreis der Kunden ganz schön ein. Der Anspruch „Weltpremiere“ will erstmal eingelöst sein.

Insgesamt: Schade, ich bin enttäuscht. An neuen Produkten der „Welt“ bin ich sehr interessiert. Aber wenigstens hat's mich amüsiert.

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15.1.07

Frisch aus der Inbox

Wenn Zeitungshäuser online machen, mache ich hier mal eben Print:

Muss schnell gehen, also hopp rein mit der PM (nichts anderes sehe ich in der Mail) in's Blatt.

Link vergessen? Sorry. Stand ja auch nicht in der PM. Dieses Hypergetexte ist mir eh fremd, und warum die Worte blau untersreichen... bleibt mit ein Rätsel.

(Natürlich war in der Mail ein Link.)

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11.1.07

Surprise, Surprise

FTD - Springer kürzt weitere Stellen bei der "Welt": „Ein Sprecher ergänzte, seit der Zusammenlegung der Redaktionen von 'Welt', 'Welt Kompakt', 'Berliner Morgenpost' und 'Welt am Sonntag' habe die Mannschaft schlicht zu viele Leute für die anfallende Arbeit. Indem der Verlag die überzähligen Redakteure nun in die neue Einheit verlege, vermeide er Kündigungen.“

Ich bin aber sowas von überrascht. Wenn Arbeit zusammengelegt wird, braucht man nicht mehr so viele Journalisten wie zu vor? Aber Humor haben sie, die Springer-Leute:

„Offen lässt der Verlag, was die neue Einheit eigentlich genau machen soll. Laut dem Sprecher ist denkbar, dass sie Verlagsbeilagen herstellt oder als Dienstleister für Dritte arbeitet. Was genau am Ende dabei herauskommt, sei auch Sache der Kreativität der Beteiligten.“

Ich lese da: Also, einfach Leute rausschmeißen wäre eine doofe Idee gewesen. Sozialplan und schlechte Presse, ne, das wollen wir nicht. Außerdem fliegen dann doch immer die jungen, verbieg- und überlastbaren Mitarbeiter, die wir halten wollen - und nicht der dicke, alte, kranke Bert. Also erstmal rüber mit Bert & Co, rein in ein neues Dings, dann etwas Zeit vor dem Bums. Liebe Berte, nutzt sie. Wenn ihr es schafft, was ordentliches auf die Beine zu stellen, dürfen wenigstens die Kreativsten bleiben. Wahrscheinlich oder so. Versteht es als eine Art Assessment-Center!

Ob's der Springer-Sprecher wohl in das Stromberg-Lexikon schafft?

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5.1.07

Medienpein zum Jahreswechsel

Großartiger Start in's neue Jahr: Den ersten längeren Blogbeitrag einfach so verloren zu haben.

Auf ein Neues:

Der Zollern-Alb-Kurier, sowas wie meine erste Liebe, hatte vor etwa zehn Jahren ein neues Redaktionssystem eingeführt. Heißes Thema während der Umstellung: Die verdammten Anführungszeichen. Keinem Redakteur gingen sie so richtig von den Fingern, wüstes Interpunktionschaos war die Folge. Zehn Jahre später - gibt es immer noch keine Lösung (obwohl's so einfach wäre). Statt dessen haben Redakteure ganz eigene Vorlieben von Anführungszeichen entwickelt. Besonders herb stößt mir "diese hier“ auf. Auf der Alb, da gibt's keine Zeichensetzungssünd'. (Warum nur stört mich sowas?)

Die Usedom-Peene-Zeitung, die nach IVW mit 13.0000 Exemplaren rund 10.000 weniger als der ZAK verkauft, setzt Anführungszeichen richtig, auch in Überschriften. Die sind wohl so stolz drauf, dass in fast der Hälfte aller Überschriften des Lokalteils Anführungszeichen ihren Platz haben. Ansonsten solide Lokalkost: „Schon am nächsten Morgen lockte die Sonne zu einem Neujahrsspaziergang am Strand. In den Kaiserbädern erlebten die Wanderer, wie damit begonnen wurde, Promenade und Strand von den Spuren der Silversternacht zu beräumen.“ Wow, Erlebnisurlaub.

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11.12.06

Zeitungspein am Wochenende...

... ist ausnahmsweise entfallen, hurra! Auch die Berliner Zeitung und die BZ konnten nichts daran ändern. Selbst das Straubinger Tagblatt hätte ich mir frohgemut zuführen können, denn:

Tempo!

Tempo ist wieder da. So dick, aktuell und zeitgemäß wie ein Neckermann-Katalog. Kaufenmusste! Es ist ja eine einmalige Ausgabe, also kaufte ich Tempo, obwohl der Titel von Themen bestimmt ist, die mir einzeln allesamt missfallen - und die Kombination hat's nicht besser gemacht: Kate Moss, Zigarette, „Wahrheit“.

Jetzt liegt sie da, dick und fett, eher Kirstie Alley als Kate Moss. Großartige Haptik. Und sicher zudem ein ganz tolles Magazin. Mein Urteil bilde ich mir ein andermal, wenn ich mehr darin gelesen habe. Doch für jetzt kommt die Tempo in die Kiste mit den ehrenwerten Publikationen. Zu dem Spiegel-Titel mit Augstein, Titelbildern vom 09/11, dieser oder jener Sonder- oder auch nur besonderen Ausgabe.

In zehn Jahren ist genügend Zeit verstrichen, 2016 werde ich die Tempo herausholen und mich an ihr erfreuen.

Was mich noch freut: Endlich, endlich kommt keine „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ mehr. Diese herausragende Zeitung machte mir Sonntags ein schlechtes Gewissen. Überschriften und Bilder fast aller Artikel schrien mich an: Lies mich, lies mich, mich zerst! Das wäre ja noch zu ertragen gewesen, doch die Seufzer der Verschmähten konnte ich nicht verwinden. Und noch am Mittwoch wehrten sich die Bücher tapfer, in's Altpapier zu kommen. Alles gelesen hatte ich auch dann noch nicht.

Jetzt versuch ich's mal ohne. Als Methadon will ich mir öfter die „Welt am Sonntag“ geben. Bei ihr kommen mir diese Nebenwirkungen nicht, die springt auch am Montag freiwillig in's Altpapierkörbchen.

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