Nicht zu bloggen ist ja manchmal anstrengender als einen langen Eintrag zu verfassen. So gesehen war die letzte Zeit hinreichend anstrengend.
Gespannt bin ich auf
www.readers-edition.de, ein neues Projekt der Netzeitung, für das sie Redakteure sucht. Bloggermeinungen gibt es
hier massenweise dazu. (Übrigens: Eine hilfreiche Erklärung zum Begriff "Redakteur" gibt
Wolfgang Sommergut. Aber so ganz stichhaltig ist das natürlich nicht. Viele waren schon Redakteur, ohne dafür Geld zu bekommen. Ich oute mich: Ja, ich war's auch. Damals, bei der Schülerzeitung. So ähnlich soll das ja bei Readers-Edition laufen, erzählt Projektleiter Peter Schink
in Ton und
Text. Und bevor jetzt jemand mitleidig schmunzelt, bitte an Wikipedia und ihre Anfänge denken: Mittlerweile ist's ein riesiges, angesehenes Projekt. Der Ableger Wikinews hingegen... floriert nicht so wirklich. Vor dem Hintergrund bin ich auch eher skeptisch, ob es die ungleich kleinere Netzeitung schafft, genügend aktive Schreiber zu gewinnen.)
Gespannt war ich auf das neue Buch "
Beraten und verkauft" von Dr. Thomas "
Den meisten Bloggern fehlt jegliches journalistisches Handwerkszeug"
Leif, trotz seines
Wagner-Schauspiels und
anderem. (Völlig ungeplant habe ich es in einem Rutsch bis zur Hälfte durchgelesen, jetzt muss ich mich etwas zügeln, damit ich noch ein Weilchen Freude daran habe. Einen guten Auszug gibt es bei der
Frankfurter Rundschau, verfasst von Leif selbst. Unwohl wird mir beim Gedanken daran, dass Politik in immer größerem Umfang von Beratern mitgestaltet wird. Die Fehlschläge hat Christian Wulff wütend beschrie(b)en, ebenfalls im Buch dokumentiert.
O-Töne hat der SWR. (gefunden bei
Peppie's Blog.)
Mmmhhhmoment. SWR? Ja, dort ist Thomas "
Wer PR macht ist kein Journalist" Leif Chefreporter. Und es ist ja sicherlich in keinem Fall PR-Arbeit, für sein eigenes Buch in einem Sender, in dem man maßgeblichen Einfluss hat, zu werben - hab' ich werben gesagt? Berichten meinte ich natürlich. Es ist natürlich keine Reklame, sondern ein journalistisches Interview im redaktionellen Umfeld. Sowas könnte doch kein PR-Mann lancieren, eben. Im Zweifelsfall war das nur eine Interviewübung für die Moderatorin - den Chefreporter als Sparringspartner, die Chance ergibt sich ja auch nicht alle Tage! Es muss außerdem schon allein deshalb ein rein journalistischer Bericht sein, weil Thomas Leif sich vor genau einem Jahr in einem
Fernsehbeitrag für den SWR mit einer Thematik beschäftigt hat, als er sicher noch kein Buch verkaufen wollte. Dass alle im Artikel zum TV-Beitrag genannten Beispiele auch im Buch vorkommen, geschenkt. Daran, dass die Öffentlichkeit für Arbeit bezahlt, die später noch für private Gewinnerzielungsabsichten verwertet wird, habe ich mich in meiner Studienzeit gewöhnt. Die richtige Vorbereitung für die Klausur war natürlich seit jeher das vom prüfenden Prof herausgegebene Buch.)
Gespannt bleibe ich auf den Tag, an dem DSL bei mir endlich, endlich wieder normal funktioniert.