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14.4.07

Internet und Lokalzeitung - passt wie Faust und Magen.

Großartig. Bei jedem meiner selten gewordenen Blicke in den Zollern-Alb-Kurier tut sich ein Abgrund auf. Diesmal: Die Selbstentblößung der Leserbrief-Zentralredaktion der Südwest-Presse aus Ulm. Die liefert den Mantel zu.


Liebe Leser,

heute muss ich ihnen eine peinliche Geschichte erzählen. Eins vorweg: Bisher habe ich mich über Ihre Mails immer sehr gefreut. Da konnte ich nämlich den Tag im Halbschlaf auf der Gästetoilette verbringen. Kurz vor Redaktionsschluss der Leserbriefseite musste ich nur hektisch zu Computer wuseln und soviel Text aus den vielen, vielen Mails in das Redaktionssystem kopieren bis die ganze Seite voll war - und ab ging's nach Hause, zum Schlafen.

Aber die Technik, ich sag's Ihnen, hat Tücken! Sie ist böse! Besser, Sie schicken in Zukunft nur noch Briefe oder Rauchzeichen. Ich bin nämlich nicht gemacht für diese moderne Welt. Aus Versehen habe ich an die 200 Lesermails vernichtet. Ups, 'tschuldigung. Was für eine blöde Technik lässt einen denn sowas überhaupt machen? Ts.

Und da wir alle im Verlag so katastrophal 1997 sind, konnte auch keiner die Mails mehr herstellen. Backup? Sowas kennen doch unsere zu Computertechnikern umgeschulte Setzer nicht - futsch ist futsch. Aber Schuld ist natürlich –wie schon gesagt– die blöde Technik. Auch daran, dass wir jetzt voll dumm dastehen tun.

Bleiben sie uns gewogen,
Ihr Internet-Laie aus der Leserbrief-Redaktion.


Gibt's nicht? Aber sicher doch. Hier der Orignal-Text aus der Heimatzeitung:








P.S.: „Darunter auch ein dutzend Leserbriefe, die noch nicht ausgedruckt waren“. Grundgütiger! Ausdrucke! Und der Autor ist so ver-leserbrieft, dass er trotz Bild und Namensnennung unter dem ersten Absatz seinen Text am Schluss ein zweites Mal mit Namen zeichnet.

Als Verleger würde mich die Wut packen: Wie kann es sein, dass sich einer meiner Angestellten selbst als Technik-Laie outet, wenn er doch so offensichtlich auf die Leser-Mails angewiesen ist?

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