Den Lesern auf die Augen geschaut
Wer der Netzeitung unbedingt etwas vorwerfen will muss sich etwas anderes suchen als die Behauptung, die Publikation würde auf Boulevard setzen. Der Vorwurf wird ja derzeit gern genommen, um SPON zu treten.
Bei der Netzeitung wurde der Feuilleton-Chef zum Chefredakteur gemacht - dort wird ganz sicher ein anderer Kurs gesteuert. Der tägliche Blick auf die Aufmacher belegt's auch: Reißerisches steht hier nicht oben, eher selbst recherchiertes.
Und was macht der Leser? Interessiert sich für alles mögliche, aber eben auch gerade für die seichten Themen. Hier die Liste der meistgelesenen Artikel 2006 - nichts darunter, was bei einer reinrassigen Boulevardzeitung keine Chance hätte.
Ein paar Überschriften als Beispiel:
- Topthema bei der Netzeitung 2007: „Mögliche Popstars-Gewinner im Web zu sehen“
- Buntes
- „Spears zieht sich aus“ und „Britney Spears, nackt und gebärend“
- „Blog-Karriere eines Sex-Video-Clips“
- Politik
- „Irakisches TV zeigt Saddam-Hinrichtung“
- „Merkel als Paparazzi-Opfer“
- Sport
- „Zidane-Kopfstoß der Renner im Internet“
- „Zidanes Kopfstoß als Onlinespiel“
Zu gern würde ich die Top-Listen auch von anderen Angeboten sehen. Aber viele werden schon wissen, warum sie solche nicht präsentieren.
Labels: journalismus, leser, online
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