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6.4.06

Willkommen in der Welt der Laienherrschaft, liebe Printredakteure

Reader Scan: Stefan Niggemeier schreibt auf faz.net sehr schön über eine Erfindung, die an Furchtbarkeit und Grausamkeit kaum zu überbieten ist, wenn der Herr Zeitungsredakteur sich Aufgrund "Erfahrung" und "Ausbildung" zu bequem geworden ist. Alle mal die Zähne klappern, bitte. Wo kommen wir denn hin, wenn auf einmal der Leser sagt, wo's langgeht?

Auch der aktuelle Journalist greift das Thema am Rande auf, in einem kurzen Bericht über den Südkurier, einer Zeitung aus meiner Heimat. Dem geht's ein bisschen dreckig, und aus den Journalist-Zeilen strömt die Angst vor dem Reader Scan, wörtlich:

„Sorge bereite den Südkurier-Redakteuren ebenfalls die Einführung des Reader Scan, mit dem das Leseverhalten ausgewertet wird. Da das Leseinteresse an einzelnen Artikeln sehr unterschiedlich ist wird befürchtet, dass Reader Scan auch redaktionelle Auswirkungen hat und Anlass für weitere personelle Änderungen bietet.“

Beim Abtippen dieser Zeilen schüttelt's mir den Kopf doch automatisch, so heftig dass der Nacken schmerzt. Einer Zeitung kann doch wenig besseres passieren als "redaktionelle Auswirkungen", die vom Leser ausgehen. Wenn abschreckende Überschriften, schlechte Fotos und dröge Artikel als solche erkannt werden, kann die Redaktion diese Fehler in Zukunft unterlassen und ein besseres Produkt machen. Eines, dass weniger schnell abbestellt wird. Das womöglich könnte, ich bin verwegen, Arbeitsplätze sichern.

Aber wenn man natürlich nur Angst hat, dass schlechte Performance erkannt wird & man sich nicht weiter wegducken kann ist der Reader Scan tatsächlich schlimm. Eine Runde Mitleid, bitte - für mich natürlich, nicht für die Kollegen vom Print. Online sagen mir meine Leser schon seit Anbeginn, was gefällt und was nicht. Und man kann das durchaus als Hilfe betrachten.

(Link via JakBlog)

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