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18.9.05

Wahlnachlese: Sendeausfall bei ARD und ZDF

Stell Dir mal vor, es ist Wahl, Du schältst um 18:oo Uhr ARD ein - und der Schirm bleibt schwarz. Selbes passiert auch beim ZDF? Unglaublich - tja, gestern ist's passiert.

Gut, das war jetzt vielleicht ein klein wenig reißerisch. Sollte ich tunlichst durch einen gediegenen zweiten Absatz wiedereinfangen: Zunächst geht's hier um eine Wahlbeobachtung anderer Art, inspiriert vom Umstand, dass internet-fähige Computer ab Ende 2006 gebührenpflichtig werden. ARD, ZDF die dritten Programme und alls das, was sonst noch von der GEZ alimentiert wird, wollen ab 01.01.2007 Geld von PC-Besitzern.

Die Wahl ist ein guter Prüfstein, um 16 Monate vor dem Stichtag zu testen, wie es um die Qualität der bald kostenpflichtigen Dienstleistung bestellt ist. Mein Fazit: Ganz hervorragend, solange man sich auf Texte beschränkt. Ganz ordentlich, wenn man nur hören will. Und völlig verheerend, wenn man das bekommen will, wofür ARD, ZDF und Co eigentlich stehen: Bewegtbild, im Internet Streaming genannt.

Teil 1: Text und Bild

Über tagesschau.de, heute.de, wdr.de und wie die Nachrichtenseiten alle heißen brauche ich nicht reden: stets aktuell, qualitativ hochwertig. Steht, um's bissig zu formulieren, sueddeutsche.de, handelsblatt.com, spiegel.de und anderen in nichts nach. Nur: Die werden voraussichtlich auch 2007 nichts kosten.

Teil 2: Das gesprochene Wort

Hier gibt's keine adäquate Konkurrenz zu den GEZ-finanzierten Angeboten. Ihre schier unendliche Zahl liefert qualitativ hochwertige Wortbeiträge zur Wahl, teils mit synergieeffekten zwischen den Stationen sowie zwischen TV und Radio. Allerdings leistet sich das Deutschlandradio einen Aussetzer – siehe Bild oben.

Teil 3: Das Oberschichtfernsehen

Nun, hier war's zappenduster. Digitale Sendeausfälle, wie sie beim Streaming vorkommen, produzieren lustige Muster auf dem Schirm. Die Farben kippen. Riesige Artefakte in grau verunstalten das Bild. (Screenshots gibt's keine, da sie von Programmherstellern absichtlich unmöglich gemacht werden.) Stimmen klingen blechern, bevor sie ganz verstummen.

Um 18.00 Uhr streckten die Streamingserver, die das Livesignal von ARD und ZDF liefern sollten, ein wenig die Flügel. Paketverluste, wie hier zum Beispiel beim ZDF.


Die Grafik zeigt, was nicht klappt: Die hellgrüne Linie müsste stets auf der dickeren, dunkleren bei 100% liegen, um eine ordentliche Qualität in der Übertragung zu gewährleisten.

Um's kurz zu machen: Zwischen 18:00 Uhr und 21:00 Uhr war von den öffentlich-rechtlichen kein störungsfreies Streaming zu empfangen. Da ist also noch Potential, um sich bis 2007 zu verbessern, denn die Qualität der technischen Dienstleistung war weder Geld wert noch den öffentlich-rechtlichen Anstalten würdig.

Nunja, womöglich gibt's ja nochmal die Gelegenheit, den Test vor 2007 zu wiederholen, wenn die Fronten zwischen den Parteien so verhärtet bleiben wie in der Elefantenrunde. Oder hat sich mir da aufgrund der diversen Aussetzer in der Internet-Übertragung ein falscher Eindruck aufgedrängt?

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